Formentera hat ein Fahrzeugproblem. Das ist nichts Neues. Auf rund 12.200 feste Bewohner kommen nach Kfz-Steuer 20.749 Fahrzeuge. Und das ohne die Fahrzeuge von Touristen, die besonders im Sommer über die Insel hereinbrechen. Ein neues Gesetz soll nun zumindest den Zustrom von Touristenfahrzeugen regeln. Die Verabschiedung wird in der Plenarsitzung des balearischen Parlaments am 29. Januar 2019 erwartet.
Es handelt sich dabei um ein Gesetz, das in seiner Art in Spanien bislang einmalig ist. Präsident Jaume Ferrer sieht die Herausforderung daher vor allem in der Umsetzung des Gesetzes über die ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit Formenteras, das ab diesem Sommer den Zugang von Privatfahrzeugen regulieren soll, die von Touristen auf die Insel gebracht werden. Nach Angaben der Hafenbehörden waren dies im Jahr 2017 ganze 39.235 Fahrzeuge, von denen allein zwischen Mai und Oktober 29.212 mit der Fähre auf die Insel transportiert wurden.
Angesichts dessen, dass das Straßennetz Formenteras gerade einmal 38,5 Kilometer umfasst, eine enorme Menge. Um diese zu verringern, wird die Einfuhr über den Hafen La Savina künftig über eine vom Consell festzulegende Jahresquote geregelt, die für die Monate mit dem meisten Zustrom Anwendung findet. Für die Einwohner Formenteras, aber auch für Vermieter, Bewohner Ibizas und Lieferfahrzeuge von außerhalb der Insel gelten andere Regelungen.
Vorgebrachte Änderungsvorschläge wurden nicht angenommen
Vor der möglichen Verabschiedung des neuen Gesetzes mussten noch diverse Änderungsvorschläge diskutiert werden. Diese von Bürgern, der PSOE und der PP vorgebrachten Anträge beinhalteten unter anderem technische Fragen, Fragen zur Rechtssicherheit und die Schaffung einer Monitoring-Tabelle als Organ für Monitoring und Analyse. Des Weiteren wurde gefordert, die Zugangsquote, die jedes Jahr neu festgelegt wird, nicht nur drei Monate vorher, sondern ganze sechs Monate vorher zu veröffentlichen und Mopeds und Motorräder aus der Regelung auszunehmen. Es wurde bei der zugehörigen Sitzung am 18. Januar 2019 jedoch keinem dieser Vorschläge zugestimmt.