Papageienfisch immer häufiger vor Formentera zu finden

Papageienfische kennen Taucher vor allem von den Kanaren oder auch aus den tropischen Korallenriffen. In der Gegend um Formentera waren sie bisher nicht oder nur sehr selten anzutreffen. Seit diesem Jahr ist das anders. Verantwortlich dafür ist wohl die schleichende Veränderung des Mittelmeers.

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Unsere Erde ist einem stetigen Wandel unterworfen. Einem Wandel, der teils Folge der globalen Erwärmung ist und der nicht nur uns Menschen, sondern insbesondere auch die Tiere und Pflanzen auf unserem Planeten betrifft. Neue Arten erscheinen in Regionen, in denen sie zuvor nicht heimisch waren, und andere gehen ihren angestammten Gebieten verloren. Ein Vorgang, der auch vor dem Mittelmeer nicht Halt zu machen scheint.

Während die Edle Steckmuschel (Pinna nobilis), einst eine gängige Art um Formentera, dort verschwand, tauchten in den letzten Jahren dort Fische auf, die um die Insel bisher nicht heimisch waren. So wurde 2017 nach Jahrzehnten wieder ein Kugelfisch um Formentera gesichtet und erstmals nach 26 Jahren auch wieder ein Papageienfisch. Es blieb nicht bei dieser einzigen Sichtung. Der Papageienfisch gilt seit diesem Sommer als Stammgast vor den Pityusen.

Weibchen bestechen durch leuchtende Farben

Papageienfische leben normalerweise in den Korallenriffen tropischer Meere von der Karibik über den Pazifik bis hin zum Roten Meer. Sie kommen aber auch in den gemäßigteren Zonen vor den Kanaren und den Azoren und im zentralen und westlichen Mittelmeer vor. Der Lebensraum der Fische sind die flachen Gewässer nahe felsiger Küsten in Tiefen von etwa zwanzig bis fünfzig Metern.

Der Europäische Papageienfisch (Sparisoma cretense), dessen Exemplare vor Formentera gesichtet wurden, gehört zur Familie der Lippfische und erreicht eine Länge von bis zu 50 Zentimetern. Wie für Lippfische typisch, zeigt er einen wellenförmigen, hüpfenden Bewegungsablauf. Der Körper ist langgestreckt und leicht gedrungen, das schnabelförmige Maul, in dem man oft die Zähne sieht, erinnert an einen Papageienschnabel.

Anders als bei den meisten Tieren sind es beim Papageienfisch die Weibchen, die auffällig gefärbt sind. Sie sind von leuchtend roter Farbe mit gelben Flecken und weisen einen silbergrauen Bereich zwischen Augen und Körpermitte auf. Die Männchen sind gräulich und deutlich unscheinbarer gefärbt.