1,1 Millionen Euro für den Abtransport von Abfällen

Die Regierung der Balearen wird den Transport von Abfällen Formenteras großzügig subventionieren.

Bereits Mitte des Jahres 2017 wurde darüber berichtet, dass Formentera auf ein neues Modell in der Abfallwirtschaft setzt. Damals ging es insbesondere um die Kompostierung organischer Abfälle, die Aufbereitung von Bauschutt und die Abschaffung von Plastiktüten. Nun wurde bekannt, dass die Regierung der Balearen den Transport von Abfällen von Formentera nach Ca na Putxa auf Ibiza mit 1.112.529 Euro subventionieren wird.

Auf Formentera gibt es nach Schließung der Deponie in Cap de Barbaria keine endgültige Abfallbeseitigungsmöglichkeit, weshalb Restmüll derzeit auf dem Seeweg zur Entsorgung in die Deponie Ibizas transportiert werden muss. Dieser Transport ist natürlich mit Kosten verbunden. Die gewährte Unterstützung soll – wie zuvor vom Consell de la menor de las Pitiusas beantragt – zur Deckung eben jener Kosten verwendet werden.

Recyclingstoffe werden nach Mallorca oder auf das spanische Festland transportiert

Während der Inhalt der grauen Tonne in Ca na Putxa entsorgt wird, werden recycelbare Materialien je nachdem um welche es sich handelt entweder nach Mallorca oder direkt zum spanischen Festland transportiert. In Ca na Puxta landen pro Jahr rund 100.000 Tonnen Abfall. Die Deponie befindet sich in einem der elitärsten Wohngebiete der Insel, direkt in der Nähe des Golfplatzes Roca Llisa und stand seit Ende der 90er Jahre immer wieder in der Kritik.

Anwohner beklagten etwa die Verunreinigung von Böden und Grundwasser. Dieser Ansicht schloss sich der Europäische Gerichtshof im Jahr 2003 an und verlangte sofortige Maßnahmen zur Einhaltung europäischer Direktiven. Infolge wurde die alte Deponie geschlossen, das Gebiet mit einer undurchlässigen Schicht abgedeckt und die Müllkippe schließlich 2006 wieder in Betrieb genommen. Finanziert wurde das 5,5 Millionen Euro teure Projekt über einen europäischen Kohäsionsfond.

Seit der Neueröffnung soll die Deponie mit einem Fassungsvermögen von 2.395.231 Kubikmetern allen europäischen Anforderungen entsprechen. Schätzungen zufolge wird sie zwischen 2028 und 2030 komplett gefüllt sein.