Die umstrittene Touristenabgabe für Besucher der spanischen Ferieninseln Formentera, Ibiza, Menorca und Ibiza wurde von der Autonomen Gemeinschaft der Balearen in Palma de Mallorca gebilligt.
Schon seit Mitte des vergangenen Jahres wurde darüber diskutiert, die Urlaubssteuer „Ecotasa“ unter neuem Namen zu reaktivieren. Zwischen Mai 2002 und Oktober 2003 gab es die Ökosteuer auf den Balearen-Inseln bereits. Sie kostete rund einen Euro pro Tag. Aufgrund des großen Drucks der Tourismusbranche wurde sie nach nicht mal mehr anderthalb Jahren wieder eingestampft. Doch nun scheint die unbeliebte Urlaubssteuer tatsächlich zurückzukehren. In der vergangenen Woche billigte die linke Regierung der Autonomen Gemeinschaft der Balearen den Gesetzesentwurf. Damit sind die Türen zur Urlaubssteuer wieder offen. Hoteliers und Gastronomen der Inseln hatten die Pläne scharf kritisiert und mit Verwaltungsklagen gedroht.
Geplante Tagessätze
Bei den Tagessätzen der Steuer soll neben der Kategorie der Unterkunft auch die Saison berücksichtigt werden. In der Nebensaison (1. November bis 31. März) wird im Vergleich zur Hauptsaison (1. April bis 31. Oktober) nur die Hälfte berechnet.
- Fünf-Sterne-Hotels und Vier-Sterne-Plus-Hotels: 2 Euro (Nebensaison 1 Euro)
- Vier-Sterne-Hotels und Drei-Sterne-Plus-Hotels: 1,50 Euro (Nebensaison 0,75 Euro)
- Drei-, Zwei- und Ein-Sterne-Hotels: 1 Euro (Nebensaison 0,50 Euro)
- Ferienappartements mit vier Schlüsseln: 2 Euro (Nebensaison 1 Euro)
- Ferienappartements mit drei Schlüsseln plus: 1,50 Euro (Nebensaison 0,75 Euro)
- Ferienappartements mit einem, zwei oder drei Schlüsseln: 1 Euro (Nebensaison: 0,50 Euro)
- Private Ferienwohnungen: 1,50 Euro (Nebensaison 0,75 Euro)
- Hotels und Herbergen auf dem Land: 1 Euro (Nebensaison 0,50 Euro)
- Pensionen, Hostels und Campingplätze: 0,50 Euro (Nebensaison 0,25 Euro)
- Herbergen und Berghütten: 0,50 Euro (Nebensaison 0,25 Euro)
- Kreuzfahrtschiffe: 2 Euro (Nebensaison 1 Euro)
Die Einnahmen, welche die Balearen durch die Steuer generieren könnten, liegen bei jährlich rund 80 Millionen Euro. Damit sollen der Umweltschutz und der Tourismus gefördert werden. Schon im Mai oder Juni soll die neue Steuer in Kraft treten und den Verbraucher rund zwei Euro pro Nacht kosten. Jeder Gast ab 16 Jahren soll je nach Kategorie und Jahreszeit zwischen 25 Cent und zwei Euro kosten. Voraussetzung dafür ist die Übernachtung in einer touristischen Unterkunft. Ab der elften Übernachtung in Folge reduziert sich der zu zahlende Betrag um 50 Prozent. Zwar muss das Gesetz noch durch das regionale Parlament verabschiedet werden, doch gilt dies aufgrund der absoluten Mehrheit der Linkskoalition als Formsache.