Formentera? Warum eigentlich Formentera? Die Balearen sind voll von schönen Inseln, die auf den ersten Blick so viel mehr versprechen als Formentera.
Hier gibt es keine Partynächte, wie sie auf Ibiza gefeiert werden. Auch hat Formentera kein Tramuntana-Gebirge und erst Recht keinen Ballermann. Möchte man die schöne Mittelmeerinsel besuchen, sind längere Transportwege einzukalkulieren. Denn schließlich landet der Flieger auf Ibiza, nicht auf Formentera. Von dort aus fährt eine Fähre nach Formentera – für die meisten viel zu aufwändig. Eine gute halbe Stunde dauert die Überfahrt. Doch was macht die Baleareninsel so anziehend für Touristen? Die Insel, welche inzwischen über mehr als 10.000 Einwohner zählt, hat eines im Überfluss: Ruhe und mit die schönsten Strände der Welt. Die Reise-Community von Tripadvisor hat den Playa de Ses Illetes auf Platz 6 der 25 schönsten Strände der Welt gewählt.
Karibisches Flair entzückt
Doch auch die restlichen Strände der Baleareninsel sind ein Traum. Bis jetzt hat es der Massentourismus nur auf Ibiza, Mallorca und Menorca abgesehen. Auf Formentera ist es ruhig, zumindest im Frühjahr, Herbst und Winter. Im Sommer hingegen sieht es da schon etwas anders aus. Zwar ist es im Vergleich zu anderen balearischen Inseln ruhig, doch auch auf Formentera gibt es Touristen. Die sind vor allem wegen des karibischen Flairs auf der Insel. Aufgrund der immensen Population der Neptungraswiesen ist das Meer glasklar und schimmert in wunderschönen türkis-blauen Tönen.
Der Unterschied zwischen zum Beispiel Mallorca und Formentera ist riesig. Auf Mallorca feiern die Menschen in Großraumdiskos, auf Formentera gibt es in vielen Kneipen und Bars noch Live-Musik. Die wohl bekannteste Bar ist der „Piratabus“ am Playa Es Arenals. Von dort an führt ein Sandweg zur ehemaligen Stammkneipe von Bob Dylan, der „Blue Bar“ an der Playa de Migjorn.
Entgeht Formentera der Touristenfalle?
Während Formentera im Herbst fast leer erscheint, steppt auf Mallorca noch immer der Bär. Eine Situation, die vor allem die Einheimischen auf Formentera zu schätzen wissen. Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten zwischen der Ballermann-Insel und dem idyllischen Formentera: Beide sind auf die Touristen-Einnahmen angewiesen, was vielen Bürgern Formenteras Angst und Bange macht. Schließlich wird schon jetzt mehr gebaut als noch vor zehn Jahren. Immer wieder laufen Pläne, die den Bau eines Flughafens vorantreiben sollen. Spätestens dann wird Formentera von den Touristen und vom Kapitalismus geschluckt, so glauben viele Einwohner.
Verglichen mit den Hochburgen der benachbarten Inseln wirkt Es Pujols, der touristische Hauptort Formenteras, wie ein verschlafenes Dörfchen. Auf Formentera ist eben alles ein bisschen persönlicher. Deshalb tummeln sich auch immer mehr Promis unter den Touristen. Bob Dylan und Chris Rea lebten hier, auch Kate Moss und Naomi Campbell zieht es in aller Regelmäßigkeit nach Formentera. Sogar Spaniens König Juan Carlos wird des Öfteren am Playa de Ses Illetes gesehen. Auch das Restaurante Juan y Andrea ist ein sehr beliebter Ort der Promis.
Die Idylle macht den Unterschied
Die Insel ist mit 82 Quadratkilometern so klein, dass viele Urlauber auf den Mietwagen verzichten und Formentera lieber mit dem Fahrrad erkunden. Ab 8 Euro am Tag kann man sich ein Fahrrad leihen. Insgesamt bietet die Insel, welche an manchen Stellen gerade einmal 1,5 Kilometer breit ist, 19 Fahrrad-Routen. Die schönen Strecken führen durch Weinberge, Dünen, Pinien- und Zedernwälder bis zu wunderschönen Buchten und Stränden. Die vielleicht schönste Route ist der Weg zum Cap de la Mola mit dem gleichnamigen Leuchtturm im Osten der Insel. Die Route läuft entlang der Küste und bietet herrliche Ausblicke. Hier wird der wirklich große Unterschied zwischen den Touristen-Magneten Mallorca, Menorca und Ibiza klar: Die Idylle, diese ruhige und persönliche Idylle, die gibt es nur hier – auf Formentera. Glauben Sie nicht? Dann besuchen Sie doch mal den Hippiemarkt, der jeden Mittwoch und Sonntag in El Pilar stattfindet. Die Stimmung ist relaxt, das Angebot witzig.